| Programmgemäß sollte die Tour am Samstag, 20. Juni sein, doch da regnete es. Aber am Sonntag darauf, 28. Juni klappte es. Bei bestem Sommerwetter trafen wir uns um 7 Uhr am Bahnhof Markdorf und los gings. Doch bis Warth im Bregenzer Wald ist es weit und so waren wir erst gegen 10 Uhr dort. Hier mussten wir zur Kenntnis nehmen, daß der Sessellift erst ab 1. Juli in Betrieb ist, das bedeutet: 1 Stunde mehr laufen. Der Lift hätte uns auch rund 300 Höhenmeter abgenommen. Aber nun standen wir nicht mehr unter Zeitdruck, die letzte Bahn erreichen zu müssen und machten erst recht auf gemütlich. Um 12 Uhr standen wir dann endlich am Einstieg. Ich war ganze 10 Jahre nicht mehr hier und inzwischen wurde der Einstieg verlegt, jetzt geht es gleich zünftig am Stahlseil hoch. Doch die Schwierigkeiten am Karhornsteig halten sich auf niedrigem Level. Schwierigkeitsgrad B und eine Stelle C sind moderat und auch für Anfänger gut zu packen. Wir waren mit mir 8 und einige waren Neulinge. Die Handhabung der Sicherungsmittel war schnell erklärt und das niemand auf einen losen Stein tritt, war eigentlich selbstverständlich - denn die hat es immer wieder mal auf dieser Tour. Dennoch trugen wir alle einen Steinschlaghelm, denn eine Wandertour ist das hier nicht. Es ist nicht nur ausgesetzt, sondern manchmal auch ganz schön steil. Aber für Abwechslung ist gesorgt. Mal geht es ganz einfach dahin, dann wird der Grat spitzig, dann kommt mal eine glatte Platte, die gequert werden muss. Die schwierigste Stelle ist ein senkrechter Absatz, aber bei Grad C hat es immer genügend Griffe und Tritte im Fels, sodaß die Tour immer angenehm leicht bleibt. Ja, Pausen haben wir unterwegs auch mehrere gemacht, wir hatten es nicht eilig und Gedränge gab es auch keines. Nach 2 Stunden waren wir am Gipfelkreuz, auf 2416m. Es gibt eine schöne Rundumsicht. Visavis ist der Widderstein, der noch Schnee in der Aufstiegsrinne hatte. Dann waren da der Biberkopf, im Süden waren die Rote Wand und die 3 Drusentürme auszumachen. Dann kam der Abstieg. Es geht auf einer Felsrippe hinunter und man muss aufpassen die Wegmarkierungen nicht zu verlieren. Sicherungsseile gibt es nur an 2 kurzen Stellen. Ansonsten muss man einen sicheren Tritt haben, um nicht auszurutschen. Wir blieben alle dicht beisammen, um Steinschlag keine Chance zu bieten. Für den weiteren Abstieg zu Tal suchten wir uns einen möglichst guten Weg, der nicht so steil bergab bis Warth führt, denn gut 900 Höhenmeter sind schon eine Herausforderung für die Knie und einen schönen Wanderweg bis ins Tal gibt es hier nicht.
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