Klettersteigtour mit der Familiengruppe, 29.-30. JuliDie musste leider ausfallen, weil meine Hundesitterin kurzfristig ausgefallen war. Da haben wir ersatzweise eine Tagestour mit Hund gemacht. Und die war mindestens genauso deftig. Wir sind zu viert auf den Schibenstoll gestiegen. Das ist der 3. Churfirst, von Osten gesehen. "Nur" 2240m hoch, aber es sind rund 850 Hm zu gehen. Trotz Bergbahn hinauf auf Sellamatt. Ich war letztes Jahr schon mal hier, auch mit Hund, und wusste, wie der Aufstieg ist. Es geht auf einer schrägen und steilen Grasterrasse hinauf und immer wieder kommen felsige Steilstufen - also ohne Klettergurt wäre der Hund nicht hinauf gekommen. Sicherungen gibt es, ganz nach Schweizer Art, keine, dafür neben dem Pfad eine sehr steil abfallende Grasflanke. Ich habe wahrscheinlich am meisten gezittert, dass Teddy nicht vom Weg abweicht. Er lief nämlich immer voraus. Zwar an der Leine mit Gurt, doch ziemlich ungestüm. Ist man dann endlich am breiten Gipfelplateau angekommen und steht dann endlich am Gipfelkreuz, wird man von einem grandiosen Tiefblick auf den Walensee überrascht. Der liegt satte 1800 Hm unter einem. Außer uns schwirrten noch ein Gleitschirmflieger und ein Segelfluzeug um uns herum - und das unter uns. Das erlebt man wahrlich selten. Und natürlich hatten wir auch eine tolle Rundumsicht. Nach Süden zum Tödi und Sustenhorn, nach Norden zum Säntismassiv. Nach einer ¾ Std. Faulenzen ging es wieder hinab. Auf dem rutschigen Pfad war das der Härtetest für unsere Kniescheiben, aber wir sind heil unten angekommen, auch Teddy - der ein paar zusätzliche Pausen brauchte. Endlich auf Wiesengelände, war die dringendste Frage: wo ist der nächste Brunnen, um uns abzukühlen und die leeren Trinkflaschen zu füllen - denn über mangelnden Sonnenschein brauchten wir nicht zu klagen. Jürgen Burgau |