am 07. November

Im Steinacher Ried


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Trotz schwer verhangenem Himmel waren 24 Wanderfreunde gekommen, um das Steinacher Ried bei Bad Waldsee zu erkunden. Schon während der 45 km langen Fahrt zum Rothaus, dem Ausgangspunkt der Wanderung, setzte leichter Regen ein. Über Gaisbeuren und Reute gelangte man durch die Dörfer Ober- und Untermöllenbronn auf eine durch Wald führende Schotterstraße zu einem Parkplatz, wo man sich unversehens dem tatsächlich roten Haus gegenübersah. Mit Schirmen und sonstigem Regenschutz ausgerüstet hörten sich die Wanderer zuerst eine kurze Einweisung vom Wanderführer Franz Dorn in die Geschichte des Riedes an. Sie handelte von der Kultivierung des Moores und der dadurch erforderlichen mühseligen und kräftezehrenden Arbeit der Torfstecher, die nur von Hand mit Schaufel und Hacke verrichtet werden konnte.
Obwohl der Regen langsam an Stärke zunahm, war man bereit, dem Wanderführer ins regenfeuchte Ried zu folgen, waren doch alle wesentlich besser gegen die Nässe geschützt als die früheren Arbeiter in den nassen Torfgruben.
So lief man im 'Älblerschritt' unverdrossen den schier endlosen Heidekrautweg über unzählige Wurzeln hinweg, an weißen Birkenstämmen und vielen Gräben vorbei, begleitet von den grünen Ästchen des Bärlapps, den dürren Strauchresten der Heide, düsteren Nadelbäumen und Gebüschen, deren Zweige ihre Nässe an Schuhe, Jacken, Hosenbeine und Rucksäcke abgaben, zusätzlich zu dem Naß, das von oben auf die Schirme prasselte. Ab und zu kam man an schwarzen Moortümpeln vorbei, deren unheimlicher Anblick nur durch das rasche Vorbeigehen und die Gewissheit der Gruppennähe zu ertragen war.
Die Witterung hatte zur Folge, dass auf Pausen bei der Wanderung verzichtet werden musste, denn es gab keine Unterstellmöglichkeit. Dennoch gelang es Franz Dorn unter seinem Regenschirm, einige interessante Informationen aus seiner Recherche im Internet zu verlesen, so über die Bärlappe, deren wissenschaftlicher Name Licopodium lautet, die es bereits seit 300 Millionen Jahren gibt. Schließlich verließ man den Heidekrautweg und bog in den Riedmeckerlesweg ein, der schnell zum Rothaus zurückgeführt hätte. Aber auf allgemeinen Wunsch gab es noch eine Zugabe: zwei kürzere Pfade durch kniehohes Schilf. Erst danach hatte man sich die Einkehr in die warme Stube des Rothauses, des ehemaligen Wohnhauses von 300 Torfstechern, verdient, wo man mit Sicherheit besser verköstigt wurde als die Arbeiter anno dazumal. Henry Böhringer dankte in knappenWorten dem Wanderführer Franz Dorn für diese aufschlussreiche Tour in den nasskalten Naturpark des Steinacher Riedes, dessen Schönheit zweifellos besseres Wetter verdient hätte.

Dr. Brigitte Barth

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Bilder-Copyright: L. Jelitte
Erstellt mit BilderGalerie V2.6.1.1
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