vom 19. - 21. Juli

Radtour auf dem oberschwäbischen Pilgerpfad


Aulendorf über Riedlingen, Zwiefalten, Untermarchtal, Unterstadion, Schemmerhofen, Bad Buchau nach Aulendorf = 150 km

"Wir können Sie (6 Teilnehmer – 2 konnten krankheitshalber leider nicht mitkommen) nicht mitnehmen, der Fahrradwagen ist voller Koffer". Fängt ja schon gut an, aber nach kurzem Aufbegehren unsererseits sorgte die freundliche Schaffnerin, dass die Koffer geholt wurden. Mit 5 Minuten Verspätung ging's dann mit dem Zug von Friedrichshafen nach Aulendorf. In Aulendorf schoben wir bei schönstem Radelwetter unsere Räder den Berg hinauf, um dann über 10 km hinweg eine traumhaft schöne, weite Landschaft genießen zu können. In der Ferne glänzte der Bodensee und am Horizont zeigte sich uns eine breite Bergkette mit dem Alpsteingebirge in der Mitte. Um uns herum Wiesen mit Streuobstbäumen, Getreidefelder und Wälder, einsame Höfe oder eine Kapelle am Waldesrand. Ab Renhardsweiler geht's ins Tal hinunter und durch verschiedene kleine Ortschaften an Riedlingen vorbei auf dem Donauradweg nach Zwiefalten zu unserer ersten Unterkunft in der Radlerherberge in Baach. Unterwegs konnten wir auf einer Wiese über 50 Störche auf Futtersuche beobachten. Kaum angekommen beginnt es zu regnen, doch wir gehen trotzdem zu Fuß ins Restaurant im Dorf. Oh je, das war zuviel Regen. Die freundliche Wirtin brachte uns per Auto zurück. Am nächsten Tag Regen, Regen, Regen. Aber es war nicht so schlimm, denn wir hatten unseren "Kirchentag". Zuerst hatten wir eine Führung im berühmten barocken Zwiefalter Münster. Dann geht's weiter über Obermarchtal von Kirche zu Kirche nach Untermarchtal – mit einer modernen Kirche, von der wir alle begeistert waren. Unterwegs begrüßte uns ein Storch und landete kurz vor uns auf dem Weg. Vor Munderkingen machten wir Halt in der Frauenbergkirche mit seiner etwas gruseligen Geschichte von der "Rond von Munderkingen", einer Frau, die vom Brunnenwasser trank und dann ganz dick wurde. Infolge inbrünstiger Gebete konnte sie von 64 Schlangen befreit werden und auf dem Brunnengrund wurde eine mehrere Meter lange "alte Schlang" gefunden, die in der Kirche abgebildet ist. Weiter ging es nach Munderkingen in die Pfarrkirche Dionysius mit dem geschnitzten Vierzehn-Nothelfer-Altar. Hier hat Christus die 14 Nothelfer unter seinem Mantel. Nun wird Kaffee und Kuchen gewünscht. In Munderkingen stehen überall verstreut herrlich bemalte überlebensgroße Störche. Natürlich müssen wir in Unterstadion die Pfarrkirche "St. Maria und Ulrika Nisch" besuchen. Wir sind ja schließlich auf dem Pilgerpfad und die selige Schwester Ulrika war Küchenschwester in Hegne. Ab jetzt treten wir in die Pedale und wollen nur noch zu unserer Unterkunft in Schemmerhofen. Unterwegs mussten wir durch so viel Matsch mit kleinen Kieselsteinen fahren, dass wir kaum mehr weiterfahren konnten, so knirschte es überall an unseren Rädern. Da kam uns ein freundlicher Bauer zu Hilfe und spritzte uns mit einem Wasserschlauch unsere Räder sauber. In Schemmerhofen kommen wir klitschnass an. Nach einem hervorragenden Essen mit Bierlikör zum Nachtisch lassen wir den Abend mit mehreren Runden "Uno"-Spiel ausklingen. Waren wir froh, als uns am nächsten Morgen die Sonne ins Schlafzimmer blinzelte. Die Welt war wieder in Ordnung und wir genossen eine weitere Führung in und um das "Aufkircher Käppele" des Oblatenordens in Schemmerhofen. Auch deren "Rollende Kirche" durften wir nicht versäumen. Nun aber genug der Kirchen, es geht weiter an stillen Bächen, Seen, Getreidefeldern, Wiesen, abgelegenen Dörfern vorbei zum Ayweiler bei Stafflangen. Vesperpause ist angesagt in der Aymühle. Oh Schreck, es regnet wieder. Nix wie schnell nach Hause. Im Eiltempo über Bad Buchau, Allmannsweiler, Otterswang – noch schnell Kirche und die Fotos der überwältigenden Erntedankteppiche anschauen - nach Aulendorf. Trotz des Regens war es eine erlebnisreiche, schöne Tour und wir waren immer guter Dinge.

Gudrun Stephan

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Bilder-Copyright: Gudrun Stephan - Bilder von der Vorbereitungstour
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